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Hier einen sich die Traditionen: Das Land der Haka-Tänze feiert die Sieger der Rugby-Weltmeisterschaft
Sie schreien, klatschen sich auf die Schenkel, strecken die Zunge raus und werfen ihrem Gegner böse Blicke zu – vor jedem Spiel führen die All Blacks, die neuseeländische Rugby-Union-Nationalmannschaft, einen traditionellen Haka-Tanz auf. Diese Ritualtänze der Maori, der Ureinwohner Neuseelands, erzählen von ihren Traditionen, sollen die eigenen Kräfte für den Kampf mobilisieren und den Konkurrenten einschüchtern. Mit Erfolg: Am 23. Oktober verfolgten weltweit rund eine halbe Milliarde Menschen im Fernsehen den Sieg der All Blacks bei den Rugby-Weltmeisterschaften 2011 – nach 24 Jahren wurden sie zum zweiten Mal Weltmeister.

Für Neuseeland ist Rugby Nationalsport. Kein Land ist derart verrückt nach diesem Ballsport mit dem Ei wie der Inselstaat. Jeden Samstag zieht es mehr als 145.000 Menschen auf den Sportplatz – ob in große Stadien oder auf sandige Spielfelder. Und obwohl Neuseelands größte Arena, der Eden Park in Auckland, nur 60.000 Fans fasst, wird die neuseeländische Bevölkerung auch „Stadion der vier Millionen“ genannt.

1987 brachte der erste Titelgewinn der All Blacks, die als beste Rugby-Mannschaft der Welt gelten, sogar einen Babyboom in Neuseeland. Ein so großes Sportereignis wie die diesjährige Rugby-Weltmeisterschaft hat es jedoch auch in Neuseeland noch nicht gegeben: Es ist Thema Nummer eins in den Medien und hat neben einem starken Team auch die große Gastfreundschaft der Neuseeländer gezeigt. Bis zu 95.000 Besucher aus aller Welt sind extra nach Neuseeland gereist und konnten sich von der Herzlichkeit der Kiwis, wie sich die Neuseeländer selbst nennen, überzeugen. Für viele war das Sportereignis auch ein perfekter Anlass, das echte und vielfältige Neuseeland auf ihrer Reise zu entdecken. Um die internationalen Teams und deren Fans willkommen zu heißen, haben die Kiwis im ganzen Land Patenschaften für die teilnehmenden Nationen übernommen: Die Region Northland hat beispielsweise – inspiriert von der Flagge der Länder Kanada, Tonga und Japan – viele ihrer Gebäude rot bemalt und Blenheim hat seine Straßenschilder ins Russische übersetzt.

So wie Neuseeland und Rugby unzertrennlich sind, ist auch die Tradition der Maori nicht aus dem Land wegzudenken. Vor etwa 1.000 Jahren landete dieses polynesische Volk mit seinen Kanus an der Küste Neuseelands. Die Maori zeichnet eine tiefe Verbundenheit mit dem Land und der Natur aus. Ihre Kultur liefert einen wichtigen Beitrag für den einzigartigen Charakter Neuseelands. Die typischen „Ta Moko“, Tätowierungen von Gesicht und anderen Köperteilen, waren Körperschmuck, Stammesmerkmal und Symbol für wichtige Ereignisse. Die aufwendig gestalteten Vogelfederumhänge der Maori hatten großen materiellen und spirituellen Wert und wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Heute zählen noch rund 14 Prozent der Bevölkerung Neuseelands zu den Maori. Noch immer lassen sich viele als Ausdruck ihrer Abstammung tätowieren. Neben dem „Haka“ ist auch der „Hongi“, ein Teil der traditionellen Begrüßungszeremonie, noch heute bekannt: Hier drücken die beiden Personen ihre Nasen aneinander, um so den „Ha“, den Atem des Lebens, auszutauschen. Wer den Haka erlernen will, kann dies in Rotorua in der „Haka World“.